Natur

Storchschnabel-Goldhafer-Wiese

Storchschnabel-Goldhafer-Wiese

Das wichtigste Leitbiotop des Projektgebietes, nachdem auch das Großprojekt benannt ist, ist die Bergwiese. Botanisch gibt es unterschiedliche Ausprägungen je nach Untergrund und geografischer Lage.

Die naturschutzfachlich wichtigste Gesellschaft im Osterzgebirge ist die sogenannte Storchschnabel-Goldhafer-Wiese, wobei im Osterzgebirge anstatt der namensgebenden Arten Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum) und Goldhafer (Trisetum flavescens) eher Bärwurz (Meum athamanticum), Rotschwingel (Festuca rubra), Rotstraußgras (Agrostis capillaris) und Perücken-Flockenblume (Centaurea pseudophrygia) den Aspekt bestimmen.

Kurzbeschreibung Storchschnabel-Goldhafer-Wiese

Biotoptyp Bergwiese
Pflanzengesellschaft Storchschnabel-Goldhafer-Wiese (Geranio-Trisetetum)
LRT nach FFH-RL 6520
Gefährdungsgrad RL Sachsen 2 / BRD 2, stark gefährdet
Charakteristik Artenreiche Berg- und Falterwiesen magerer Standorte montaner Bereiche mit hohem kulturhistorischem und naturschutzfachlichem Wert und besonderer Strukturvielfalt. Extensiv genutzte, traditionelle Heuwiesen mit zumeist kleinräumigem Nutzungsmosaik. Hauptverbreitungsschwerpunkt im Osterzgebirge.
Leit- und Zielarten Flora Fauna
  Bärwurz (Meum athamanticum), Perücken-Flockenblume (Centaurea pseudophrygia), Weichhaariger Pippau (Crepis mollis), Berg-Platterbse (Lathyrus linofolius), Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum), Verschiedenblättrige Distel (Cirsium heterophyllum), Stattliches Knabenkraut (Orchis mascula), Karpatenenzian (Gentianella lutescens), Kugelorchis (Traunsteinera globosa), Arnika (Arnica montana), Niedrige Schwarzwurzel (Scorzonera humilis), Bergklee (Trifolium montanum), Große Händelwurz (Gymnadenia conopsea) Wachtelkönig (Crex crex), Braunkehlchen (Saxicola rubetra), Kreuzotter (Vipera berus), Großer Perlmutterfalter (Argynnis aglaia), Violetter Waldbläuling (Polyommatus semiargus), Dukatenfalter (Lycaena virgaureae), Rundaugen-Mohrenfalter (Erebia medusa), Wachelweizen-Scheckenfalter (Melitea athalia), Plumpschrecke (Isophya krausii)
Bewirtschaftung Einschürige Mahd zur Heuwerbung ab 15. Juni mit Nachbeweidung, bevorzugt durch Schafe oder leichte Rinderrassen < 2 GV/ha
Bewirtschaftungsvarianten Zweischürig zur Aushagerung ab 1.Juni (Bärwurz und Trollblume abgeblüht, – Margerite, Glockenblume Vollblüte) Mitte Juli (Rotstraußgras - Vollblüte), Zweite Nutzung als Beweidung möglich Portionierte- oder Staffelmahd (sichert Samen– und Fruchtreife für hier vorkommende Arten und Rückzugsgebiete für Fauna, Samenübertrag auf angrenzende, früher gemähte Flächen)
Günstig Mahdtermin ausrichten nach Artenzusammensetzung (Flora / Avifauna) und blühphänologischen Zustand, Nutzungspause acht Wochen, witterungsbedingte Verschiebungen sind sinnvoll und historisch üblich. Geringfügige Bodenverwundungen durch Mahd und Trittverletzung positiv, Spätmahd von Teilflächen zum Schutz von Bodenbrütern.
Ungünstig Dauernde Spätmahd (Verbrachungsgefahr), Dauerbeweidung (Änderung Vegetations- und Nutzungstyp), Mulchen (Verlust Magerkeitszeiger), Düngerausbringung auf Aushagerungsflächen.
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Online: http://www.bergwiesen-osterzgebirge.de/natur/biotope/storchschnabel-goldhaferwiese/ [Datum: 23.04.2024]
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