Natur
Kleinseggenrasen

Beim Leitbiotop Kleinseggenrasen handelt es sich im Projektgebiet vor allem um von der Braunsegge (Carex nigra) dominierte Niedermoore mit dauerhaft hohem Grundwasserstand, wobei die Vegetation Grundwasserkontakt behält. Kleine Bereiche können auch Zwischenmoor-Charakter aufweisen und enthalten einzelne Moorarten wie Rundblättrigen Sonnentau und Moosbeere.
Die Kleinseggenrasen sind wie die Zwischenmoore sehr empfindlich gegenüber Nährstoffeinträgen und Nutzungsaufgabe. Sie sind meist anthropogen durch extensive Nutzung entstanden und auf eine Mahd mit Spezialtechnik oder Sense angewiesen. Sie vertragen daher auch leichte (Nach-) Beweidung zur Schaffung von Offenbodenstellen als Keimbetten.
Kurzbeschreibung Kleinseggenrasen
Biotoptyp | Kleinseggenrasen | |
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Pflanzengesellschaft | Braunseggeggensumpf (Caricetalia nigrae) | |
LRT nach FFH-RL | kleinflächig 7140 (nur bei Übergangsmoorcharakter) | |
Gefährdungsgrad RL | Sachsen 2 stark gefährdet / BRD 1 vom Aussterben bedroht | |
Charakteristik | Kleinseggen- und Binsenreiche, niedrigwüchsige bis mittelhohe Vegetation nasser bzw. wechselnasser Standorte saurer Ausprägung, meist in wasserstauenden, abflusslosen Geländesenken. Kleinflächig Zwischenmoorcharakter, Arten- und Blütenreich. Teilweise extensive Nutzung. | |
Leit- und Zielarten | Flora | Fauna |
Braunsegge (Carex nigra), Hirse-Segge (Carex panicea), Floh-Segge (Carex pulicaris), Igel-Segge (Carex echinata), Schmalblättriges Wollgras (Eriphorum angustifolium), Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), Rundblättriger Sonnentau (Drosera rotundifolia), Fettkraut (Pinguicula vulgaris), Moor-Klee (Trifolium spadiceum), Kleiner Baldrian (Valeriana dioica), Quellkraut (Montia fontana agg.), verschiedene Moose | Wachtelkönig (Crex crex), Braunkehlchen (Saxicola rubetra), Bekassine (Gallinago gallinago), Lilagoldfalter (Lycaena hippothoe), Sumpfwiesen-Perlmutterfalter (Boloria selene), div. an Seggen lebende Zikadenarten | |
Bewirtschaftung | Späte Mahdtermine (ab August), Handmahd oder leichte Technik, Spätmahd nach 15. August von Teilflächen zum Schutz von Bodenbrütern | |
Bewirtschaftungsvarianten | Zyklische Mahd alle zwei Jahre bei vollständiger Beräumung des Grüngutes möglich, jäjährliche Mahd erforderlich bei Anzeichen von Eutrophierung und für konkurrenzschwache Zielarten wie Fettkraut, Floh-Segge und Orchideen | |
Günstig | Leichtes Überweiden zur Schaffung von Rohbodenstellen möglich. Mahd mit Hand –bzw. Motorsense und Messerbalkenmähwerk | |
Ungünstig | Befahren mit schwerer Technik. Jede Form der Entwässerung und des Nährstoffeintrags |