Maßnahmen
Beweidung
Traditionelle Nachbeweidung
Zur traditionellen Bewirtschaftung des Grünlandes gehörte die Nachbeweidung durch Rinder und Schafe und auf kleineren unwegsamen Hängen auch durch Ziegen nach der Mahd. Dabei gefährdet eine nicht naturschutzgerecht ausgeführte Weidewirtschaft die sensiblen Bereiche in erheblichem Maß, wenn die Besatzstärke zu hoch oder die Standdauer zu lange gewählt wird. Naturschutzgerecht ausgeführt fördern Verbiss, geringfügige Trittschäden und Tierexkremente dagegen die Ansiedlung wirbelloser Tier- und konkurrenzschwacher Pflanzenarten und erhöhen dadurch das Artenspektrum auf den beweideten Flächen.
Extensive Rassen
Darüber hinaus konnte nachgewiesen werden, dass die fachgerechte Beweidung und die Kombination von Weide und Mahd neben einer effektiven Erhöhung der Lebendmassezunahme auch zur Verbesserung der Zuchtkondition führt. Die Rinder der Rasse „Limousin“ stehen dabei in der Weideperiode ab Mai bis September ohne Zufütterung ganzjährig auf den an futterenergiearmen Bergwiesen im Projektgebiet am „Geisingberg“. Dem Schutzzweck entsprechend liegt die Besatzdichte unter 1 GVE/ha. Bevorzugte Weidetiere sind leichte extensive Rinderrassen (z. B. Thüringer Rotbunte, Limousin) sowie Schafe und Ziegen (im Projekt Merinos und Skudden), die sich besonders an den steilen Bergwiesen am Osthang des Geisingberges bewährten. Eine Ausweitung der Beweidung mit Extensivrassen ist in Zukunft zu prüfen, auch als Alternative zur aufwändigen Pflegemahd auf schwer zu bewirtschaftenden Standorten.
Schwierig erweist sich die Schafbeweidung am Osthang vom Geisingberg, bedingt durch die Orientierungslosigkeit des Schäfers. Da sich dem Schäfereibetrieb mit Betriebssitz in Dippoldiswalde (35 km entfernt) keine wirtschaftlichere Methode anbot, weiden die Schafe am Geisingberg ebenso wie auf den größeren Flächen in Fürstenau auf großflächig eingezäunten Weidekoppeln.
Wanderschafhaltung
Eine Alternative wäre der Aufbau einer Wanderschafhaltung, für die sich ebenfalls Schäfereibetriebe interessieren. Die ersten Betriebswirtschaftsanalysen, erstellt mit dem Staatlichen Landwirtschaftsamt Großenhain, ergaben aber, dass die Mittel der Agrarförderung und die Erlöse aus dem Verkauf von Lämmern und Wolle die Kosten nicht decken. Betriebswirtschaftlich sinnvoll wäre aber die Hüteschafhaltung als Hauptpächter oder teilweise als Eigentümer der Weideflächen durch den ansässigen Betrieb, worüber jedoch auch keine Einigung erzielt werden konnte.