Projekt
Projektvorbereitung
Die Probleme
Die „Wendeprobleme“
Bereits 1991 wurden die ersten Naturschutzkonzepte für das geplante Großprojekt mit der Bevölkerung diskutiert. Nach der Wiedervereinigung 1990 führten marktwirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen zu neuen Betriebsformen und Produktionszielen. Entscheidend für die Landwirte und ihre Zukunft waren plötzlich die Besitz- und Bewirtschaftungsrechte an Grund und Boden. Daher stellte zu dieser Zeit der beabsichtigte Kauf von Flächen durch den Naturschutz eine vermeintlich große Gefahr für die neuen Betriebe durch den Flächenentzug dar. Er wurde gar als „Enteignung“ verstanden.
Missverständliche Aussagen in leidenschaftlichen Debatten zur Umsetzung und Restriktionen für die Nutzung verstärkten das Misstrauen weiter und Landbewirtschafter traten zu dieser Zeit massiv gegen das geplante Projekt auf.
Das „Autobahnproblem“
Der ursprüngliche Antrag von 1994 umfasste auch den Trassenverlauf der neuen Autobahn A17 Dresden – Prag. Die damit verbundenen Konflikte waren enorm und mit den vorliegenden Plänen des Projektes nicht zu lösen.
Die Lösungen
Das große Misstrauen und die Widerstände konnten bis zum Projektbeginn im Jahre 2000 weitgehend ausgeräumt werden. Dafür waren mehrere Punkte entscheidend:
- Das gemeinsame und große Engagement der Bürgermeister von Altenberg und Geising, die engagierte Unterstützung durch die zuständigen Referate des Bundesamtes für Naturschutz, des Sächsischen Umweltministeriums und des Staatlichen Umweltfachamts Radebeul
- Eine breite Öffentlichkeitsarbeit in Form umfassender Vorstellungen des Projektes in den Medien, in Stadt- und Ortsräten sowie in zahllosen Gesprächen mit Landwirten, Bürgern, Vereinen und Verbänden
- Die Zusammenarbeit aller regional aktiven Naturschutzvereine und -verbände, des Amtes für Landwirtschaft und des Forstamtes
- Die Einbeziehung der Landwirte und der Naturschutzvereine in die Planungen des Pflege- und Entwicklungsplans (PEP), die naturschutzgerechte Nutzung mit Förderung durch Kulturlandschaftsprogramm und Vertragsnaturschutz sowie die Vergabe von ersten Pflegemaßnahmen schon vor Fertigstellung des PEP an ortsansässige Agrarunternehmen
- Wahl eines Projektmanagers aus der Region mit langjährigen Erfahrungen als Produktionsleiter in einem Landwirtschaftlichen Unternehmen zur Schaffung von Vertrauen unter den betroffenen Landbesitzern und -bewirtschaftern.
- Das Problem mit der Trasse der A17 wurde durch einen Neuantrag 1998 gelöst, in dem das Projektgebiet neu abgegrenzt wurde und die Autobahntrasse nicht mehr enthalten war
So konnte im Laufe der Zeit vermittelt werden, dass das Naturschutzgroßprojekt „Bergwiesen im Osterzgebirge“ neben den naturschutzfachlichen Zielen große Bedeutung für die Stabilisierung der Betriebe in einem landwirtschaftlich stark benachteiligten Gebiet und für die Entwicklung des Tourismus in der Region hat.
Zentral gelegen und gut zu erreichen ist als Anlaufpunkt für Auftragnehmer von Pflegemaßnahmen, Landwirte, Landbesitzer, interessierte Bürger und Touristen das Projektbüro im Bahnhof in Altenberg.