Aktuelles
03.05.2016
Sonnenanbeter frösteln nicht mehr lange
Seit langer Zeit wieder mal ein April wie im Bilderbuch.
Schade nur, dass Ostern so zeitig war. Die vermutlich letzten „ohnmächtigen Schauer körnigen Eises“ erlebte der Osterzgebirgskamm am vergangenen Donnerstag.
Jetzt wird es wieder bunt im Osterzgebirge, denn die Sonne duldet bekanntlich auch hier kein „Weißes“ mehr.
Nun regt sich auch das Leben auf den Bergwiesen.
Die Tür zum „Frühlingshimmel“ wurde von den, eben genau danach benannten, Himmelschlüsselchen aufgeschlossen. Allerdings nicht von der Echten Schlüsselblume (primula veris), oder der Wiesen-Schlüsselblume, die hier selten vorkommt.
Das hat die hier, auf unseren Wiesen und am Waldrand zahlreich blühende, Hohe Schlüsselblume (primula elatior) oder auch Wald-Schlüsselblume genannt, nun endlich geschafft. Man unterscheidet sie von der Echten Schlüsselblume durch die fehlenden orangefarbenen Flecke an der Blütenbasis.
Mit dem zarten Gelb auf den Wiesen, egal aber ob von veris oder elatior, werden den Wanderern die Herzen warm und die Füße flink. Dessen Saison wurde übrigens am 1. Mai in Altenberg zünftig eröffnet.
Nicht nur die Wanderer, auch die Arten erwachen nun aus dem Winterschlaf. Neben den Himmelschlüsseln werden die frühen Wandervögel von Scharbockskraut, Wiesenschaumkraut und den vielen Buschwindröschen vom „Stamme“ der Anemonen, begrüßt.
Bald sehen die interessierten Kenner auch die tiefgelben und dunkelroten Farbtupfer der Holunderorchis (dactylorhiza sambucina), die wie früher wieder zahlreich auf den Wiesen am Geisingberg blüht.
Also, auf geht es in die noch junge unbefleckte Natur 2016!
Vielleicht sehen wir uns auch auf dem neuen George-Bähr Weg, der anlässlich des 350. Geburtstags des Erbauers der Dresdner Frauenkirche eröffnet wurde. Für die, die es noch nicht wussten, der berühmte Baumeisters wurde am 15. März 1666 in Fürstenwalde im Osterzgebirge geboren. Hier gibt es auch ein kleines aber feines George Bähr Museum. Auch wieder ein anschaulicher Beweis dafür, dass wir uns mit unserem Naturschutzgroßprojekt in einer, in jeder Beziehung reichhaltigen Kulturlandschaft befinden.
Glück Auf
Holger Menzer